VELOWINO – Neuheiten

Sieh an, wie ein Zweirad in Bewegung und Fahrt gesetzt wird. Wenn du deinen Willen so in Bewegung und Fahrt zu setzen vermagst, so wirst du nach einigen Schwankungen wie ein Meister im Sattel sitzen

 Christian Morgenstern, 
deutscher Dichter (1871-1914)


Wir wurden mehrfach gefragt, wie es sich denn nun mit Gravel-Bikes bei der VELOWINO verhält, was sind das für Räder und müssen die auch alt sein??
Das Wichtigste vorab: Sie dürfen neu sein! Wir wollen auf einer Strecke eine Öffnung auch für die jüngere Generation schaffen.

Zum Sachverhalt "Was ist eine Gravelbike" haben wir ein Interview mit dem Geschäftsführer des lokalen Radhändlers, Herr Christian Fischer vom Radsport Wagner geführt - besser kann man es nicht erklären:

„Gravel-Bikes sind eine Mischung aus Rennrad und Cross-Bike“, bringt's der gelernte Zweiradmechatroniker auf den Punkt. Er nennt die Vorteile der neuen Rad-Sparte, die seit etwa 2015 auf dem Vormarsch ist: „Die Geometrie des Rahmens ist komfortabler. Das hängt u. a. mit dem größeren Radstand zusammen. Dazu ist das Steuerrohr höher. Das bringt eine aufrechtere Sitzhaltung mit sich. Dank breiterer Reifen (35 bis 47 mm; Rennräder zum Vergleich: 25 bis 30 mm) fährt es sich auch leichter über Unebenheiten. Da der Lenker breiter ausgestellt ist, ist zudem das Handling besser. Ein tiefer liegendes Tretlager sorgt für einen tieferen Schwerpunkt und damit für mehr Stabilität und Fahrsicherheit.“
Die Beobachtung des gebürtigen Greifswalders: „Gravel-Bikes sind immer mehr bei Rennrad-Fahrern beliebt, die weg von der Straße wollen.“ Und die trotzdem gerne flott unterwegs sind. Fischer: „Auch Pendler, die auf dem Weg zur Arbeit schnell vorwärts kommen wollen, steigen immer häufiger auf Gravel-Bikes um. Genau wie Backpacker, zumal es an den Rädern gute Befestigungsmöglichkeiten für Taschen gibt.“
Den Trend zum Gravel-Bike hat er über alle Generationen hinweg registriert. Und das unabhängig vom Geschlecht. Fischer: „Wie Männer steigen auch Frauen, die sportlich unterwegs sind, schon öfter mal auf Gravel-Bikes um.“
Sein Tipp für alle, die mit dem Gedanken spielen, sich ein Gravel-Bike zuzulegen: „Wenn man etwas Vernünftiges will, sollte man schon zwischen 1800 und 2500 Euro investieren. Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt.“
Fischer hat Erfahrung in Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Baden-Württemberg gesammelt. Er rät allen Interessierten, auf eine gute Schaltung zu achten: „Die Schaltgruppe ist eine Mischung aus einer Mountain-Bike- und einer Rennrad-Gruppe. Ich empfehle eine 1 x 12- oder 1 x 11-Schaltung. Das ist ausreichend und auch die Regel. Es bedeutet, dass man vorne ein Kettenblatt und hinten 11 oder 12 Ritzel hat.“
Seine Empfehlung für die Bremsen: „Ich würde eine hydraulische gegenüber einer mechanischen Scheibenbrems-Anlage bevorzugen. Damit hat man einen konstanteren Druckpunkt und keine Veränderung der Bremskraft wie z. B. durch die Seilzuglängung bzw -Dehnung.“
Nach Einschätzung des Fachmanns kann man auf eine Federgabel verzichten: „Weil meiner Meinung nach die Eigendämpfung durch die breiteren Reifen ausreichend ist.“
Da Gravel-Bikes wie Rennräder als Sportgeräte gelten, ist eine Lichtanlage nicht zwingend. Der Rad-Experte: „Bei einem Gewicht über 13 Kilo braucht man allerdings eine Beleuchtungs-Anlage. Gravel-Bikes wiegen in der Regel zwischen 9,5 Kilo und 13,5 Kilo. Bei Dunkelheit muss man natürlich zumindest Batterie-Leuchten dabei haben.“
Fischer selbst ist leidenschaftlicher Mountainbiker, hat auch seine Frau und seinen achtjährigen Sohn dafür begeistert. Auf dem allgemeinen Markt sieht er aktuell allerdings E-Trekking-Räder in der Beliebtheit vorne: „Die machen etwa 60 Prozent aus. E-Mountain-Bikes liegen bei etwa 20 Prozent, normale Mountain-Bikes bei 5 bis 10 Prozent, Rennräder und Gravel-Bikes zusammen bei 10 bis 15 Prozent.“
Die Gravel-Bikes biegen dabei in der Attraktivität im sportlichen Bereich gerade auf die Überholspur. Und bereichern nun auch die VELOWINO. Deshalb wird die 80-km-Strecke mit ihren 1500 Höhenmetern speziell für sie in einer alternativen Offroad-Variante mit etwa 27 km Wald- und Schotterwegen angeboten.

0 Comments

  1. Andy sagt:
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    Den Zusammenhang zwischen Gewicht und Beleuchtung erschließt sich mir nicht. Die Sonderregeln für Rennräder (bis 11 kg) sind aus der StvZO lange entfernt. Eine StvZO konforme Ausstattung ist für JEDEN Fahrradtyp (außer Kinderräder) auf ALLEN öffentlichten Wegen Pflicht (analog Gültigkeit der STVO). Und dementsprechend ist zumindest eine Batterie-/Akku betriebene Lichtanlage bei schlechten Sichtverhältnissen anzubringen. Klar, wer sich in einem Velodrom, Bikepark oder bspw. im einem für ein genehmigtes Rennen im öffentlichen Bereich befindet, befindet sich damit auf einer Sportanlage und kann das Sportgerät Rad auch ohne entsprechende Ausstattung nutzen.

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