Interview mit Friedel Morhard

Friedel Morhard – Ex-Motorrad-Meister ist ältester VELOWINO-Teilnehmer

Friedel Morhard bei der VELOWINO 2021

Er hat bei der VELOWINO schon Kult-Status. Friedel Morhard ist der bisher älteste Teilnehmer des beliebten Rad-Spektakels rund um Weinheim, die Bergstraße und den vorderen Odenwald. Klar, dass er mit seinen OPELaner-Kumpeln auch wieder für die sechste Auflage am 18. September gemeldet hat. Dann wird er 85 Jahre alt sein. Ans Aufhören denkt der Aschaffenburger trotzdem noch lange nicht, sagt: „So lange ich kann, werde ich da mitfahren.“

 Wie schaffen Sie das, in diesem Alter noch so fit zu sein?

Morhard: „Ich fahre alle zwei, oder drei Tage Rad, mal zwei Stunden, mal eine Stunde - wie ich halt grad lustig bin. Oft im Park Schönbusch bei Aschaffenburg. Meine Frau Rosalinde macht ab und zu auch Touren mit, früher auch bei Hessen-Touren. Jetzt wird sie aber ein bisschen ruhiger als ich. Ich hab mit den OPELanern auch schon größere Touren gemacht - von Basel nach Kleve, oder von Wien nach Berlin zum Beispiel, und das mit alten Rädern ohne Gangschaltung. Seit einer Hüft-OP vor zwei Jahren mache ich auch täglich Gymnastik.“

Wie wurde das Fahrrad denn zu Ihrer Leidenschaft?

Morhard: „Ich fahre schon seit Kindesbeinen Rad, hab dann auch im Verein in Aschaffenburg Radball gespielt. Später bin ich aufs Motorrad umgestiegen und Grasbahn- und Motocross-Rennen gefahren. Ich war mehrmals Hessenmeister und hab über 150 Pokale. Als das mit den Motorrädern beim Verein in Mainaschaff eingeschlafen ist, bin ich wieder aufs Rad umgestiegen. Ich habe bis 45 Radball gespielt.“

Das Faible für Fahrräder ist offenbar geblieben...

Morhard: „Ich sammle alte Räder, habe mehrere, vor allem OPEL-Räder, die wurden ja von 1886 bis 1937 hergestellt. Das sind meine Lieblinge, da hab ich auch einige Schmuckstücke auf meinem Speicher. Ich hab aber auch Räder von Adler und Bauer.“

 Da wird bestimmt viel geschraubt, oder?

Morhard: „Als gelernter Schlosser bastel ich schon viel rum und richte alte Räder wieder her. Aktuell restauriere ich gerade ein Safety-Rad von 1890.“

Wie sieht Ihr Rentnerdasein sonst noch aus?

Morhard: „Neben dem Fahrradfahren bin ich noch im Schützenverein und gehe auf die Jagd.“

Waren Sie mal Fan von bekannten Radfahrern?

Morhard: „Den Didi Thurau hab ich gemocht und den Querfeldein-Weltmeister Klaus-Peter Thaler habe ich bewundert. Mein Idol war aber Rudi Altig.“

Wie wird ein Aschaffenburger Mitglied bei den Rüsselsheimer OPELanern?

Morhard: „Wir haben uns mal auf einem Teilemarkt kennengelernt. Die haben mich angesprochen und gefragt, ob ich mich ihnen nicht anschließen wolle. Das war vor etwa 15 Jahren. Wir sind so zehn bis zwölf Mann mit historischen Rädern, auch Tourenrädern, Rennrädern und Hochrädern. Ich fahre Renn- und Tourenrad.“

Wie sind Sie auf die VELOWINO aufmerksam geworden?

 Morhard: „Bei einer Radtour mit den OPELanern haben wir mal eine Frau kennengelernt. Die hat uns gefragt, ob wir nicht mal zur VELOWINO kommen wollen. Beim ersten Termin hat's leider nicht geklappt, weil wir da schon etwas vorhatten, aber dann beim nächsten Mal. Ich war jetzt schon dreimal dabei.“

Was gefällt Ihnen an der VELOWINO?

Morhard: „Die Veranstaltung ist sehr gut organisiert, die Strecken sind gut ausgesucht. Mir gefallen auch die Festlichkeiten drumrum und der Teilemarkt. Das Niveau ist einfach top.“

Sie haben sich mit ihren Kumpeln ja bereits für die nächste Auflage am 18. September angemeldet.

Morhard: „Ja, ich freu mich auch schon drauf. Ich werde mit meinem OPEL-Rennrad ZR3 von 1927 kommen. Das hat keine Gangschaltung. Deshalb will ich die 40er-Strecke fahren.“

in 2022 sehen wir uns wieder

2 Comments

  1. 😍 Wahnsinn, Friedel! Find ich echt toll, was Du alles so machst. Wünsche Dir noch viele Jahre Freude dabei – ruft Dir der “ver-BAUER-te” Jörg zu

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